#BusoldBlog 13

Wahlkampf – Ein Erlebnis
02. März 2025
Ein extrem spannender Wahlkampf endet mit der heutigen Wahl. Als ich im Juli von meiner Partei für die Wahlkreisliste auf Platz 2 und für die Landesliste auf Platz 36 aufgestellt wurde, konnten wir nicht ahnen, dass bis zu Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft so viel passieren würde.
- Zusammenbruch der Ampelkoalition und damit ein Doppelwahlkampf mit allen Vor- und Nachteilen
- Trump gewinnt die US-Wahl, wird inauguriert und ändert die Weltordnung
- Anschläge und die politischen Folgen ließen den kommunalen Wahlkampf eskalieren, bis hin zu Polizeischutz und harten Auseinandersetzungen
- Deutschland vor gravierenden Veränderungen stehend
- Grandiose Abschlussveranstaltung mit dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz, den ich bereits 2018 als Bundesdelegierter unterstützte und den ich bewundere für Standfestigkeit, Durchhaltevermögen und Verantwortungsbereitschaft
Eine besondere, mich mit großen Dank und Respekt erfüllende Solidarität habe ich von meinem Ortsverband Alsterdorf erfahren, deren Mitglieder nicht nur meinten, dass ich ein guter Kandidat für die Hamburgische Bürgerschaft sei, sondern auch mit unfassbarem vor allem selbstlosem Engagement bei Wind und Wetter dabei waren. Insgesamt haben wir organisiert:
- 30 Infostände
- 500 TzT Besuche
- 6000 Busold-Flyer
- 3 Auftritte bei Hamburg 1
- 10 Videos
- 2 Brötchen mit Busold Treffen
- 2 Politische Veranstaltungen mit insgesamt mehr als 100 Teilnehmern
Ebenso bin ich überwältigt von Personen – oftmals gar keine Parteimitglieder und zum Teil persönlich recht weit entfernt – die mich durch Spenden, Sachleistungen oder persönliches Engagement unterstützt haben. Manchmal von Personen, von denen man es gar nicht erwartet hätte, die aber auf einmal sich meldeten und fragten, wie sie helfen können, denn Leute, wie Dich brauchen wir in der Politik. Das ist ein Ritterschlag.
Ich bin gespannt, wie es heute ausgeht, für Hamburg, für die CDU Hamburg und für mich selbst.
Mir bleibt zu sagen: Danke. Es war super spannend und ein Erlebnis.
Euer
Matthias Busold
#BusoldBlog 12

Deutschland nach der Wahl – Hamburg vor der Wahl
25. Februar 2025
Unterm Strich bin ich mit der Bundestagswahl zufrieden. Positiv sind zu nennen:
- 84% Wahlbeteiligung – die Demokratie lebt, wie schon lange nicht mehr
- Union mit Abstand stärkste Fraktion
- Glasklare Abwahl der Ampel (insgesamt minus 18%)
- Zweier Koalition möglich, um stabile Regierung zu bilden
- Grüne nicht in der künftigen Regierung
- BSW nicht im Bundestag, damit vermutlich tot
Als grundsätzlicher Freund der FDP schmerzt mich der Niedergang dieser Partei. Aber es war unvermeidlich. Zwar kann man Lindner nur Respekt zollen, die Ampel beendet zu haben, er hätte aber bereits nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse stop sagen müssen. Dass die Regierung danach noch 1,5 Jahre weiter wurschtelte, ist auch ihm anzulasten, wie eben auch das Mittragen vieler katastrophaler Gesetze. FDP daher vermutlich auch tot.
Komplett lost city ist Berlin. Keine Partei über 20%, Linke gewonnen, was soll man dazu sagen. Ich bedaure jeden, der dort lebt.
Dass 23 Abgeordnete, die ihren Wahlkreis gewonnen haben, aufgrund des neuen Wahlsystems nicht im Bundestag sein werden, halte ich für hochgradig undemokratisch. Das Wahlsystem muss nochmals reformiert werden. Wenn man die Anzahl der Abgeordneten reduzieren möchte, müssten wohl die Wahlkreise vergrößert werden.
Nun heißt es Hamburg Wahl am kommenden Sonntag. Welche Erkenntnisse gibt es aus der Bundestagswahl?
- Dreikampf: CDU auf Platz 2, Grüne deutlich dahinter
- Wahlkreis Nord/Alstertal von Christoph Ploß gewonnen
- Stadtteil Alsterdorf von der CDU gewonnen
Wir haben alle Chancen. Unterstützen Sie einen Wechsel zu CDU/SPD auch in Hamburg.
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Die B-Note
17. Februar 2025
Habecks Doktorarbeit wird zwei Wochen vor der Wahl durch einen obskuren Plagiatsjäger bewertet, Scholz wird Rassismus gegen Joe Chialo vorgeworfen, Armin Laschet wurde 2021 nicht gewählt, weil er bei unpassender Gelegenheit lachte. Und Annalena Baerbock wurde durch die Manege gezogen, als sie nicht ordentlich erklären konnte, ob sie eigentlich ein abgeschlossenes Studium hat oder nicht.
Diese vier exemplarischen und sehr unterschiedlichen Sachverhalte zeigen: Es wird in der Politik andauernd gelabelt. Es wird stigmatisiert und diffamiert. Aber über Inhalte wird selten geredet. Ja, Politiker sollten charakterstark und auch Vorbild sein. Insofern ist ein Lachen zu unpassender Zeit nicht gut, ist eine Verschleierung des tatsächlichen Lebenslaufes nicht gut und Rassist zu sein, ist auch nicht gut. Aber haben all diese Attribute etwas mit Inhalten zu tun?
Ich tituliere diese Debatten als B-Note. Ja, auch relevant und irgendwie spielen diese Dinge bei der Wahl eine Rolle, aber sollte es nicht darum gehen, wofür jemand inhaltlich steht, was er oder sie für eine Politik gemacht hat bzw. machen möchte? Steht er/sie zu seinem/ihrem Wort und welche Überzeugung liegt die Politik des jeweiligen Kandidaten zugrunde.
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Friedrich Merz hat es begriffen
05. Februar 2025
Man soll sich grundsätzlich nicht gemein machen mit den Ansichten anderer und in der Vergangenheit habe ich an dieser Stelle schon öfter meine eigenen Gedanken formuliert. In diesem speziellen Fall jedoch möchte ich die Aufmerksamkeit auf einen herausragenden Artikel in der FAZ von vorgestern von Tim B. Müller lenken. Seinem intellektuellen Scharfsinn und historischen Sachverstand kann nichts hinzugefügt werden.
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Habecks Heuchelei
10. Januar 2025
Das Interview von Robert Habeck im Spiegel ist sehr ergiebig und es lässt sich fast zu jeder Aussage etwas sagen. Was mich aber besonders stört ist, mit welcher Larmoyanz ein Robert Habeck heutzutage locker behauptet, er würde heute nicht mehr den Wehrdienst verweigern. Hierzu fällt mir nur Remarques Zitat ein:
„Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.“
Zwar heiße ich es grundsätzlich gut, dass auch die Grünen neuerdings hinter der Bundeswehr stehen und ihre fundamentalistische Haltung zu Waffenlieferungen überdenken. Die Ansage von Habeck ist allerdings nur als Heuchelei zu bezeichnen. Es lässt sich aus dem warmen Ministersessel locker reden, was man heute tun würde, aber tja, die Zeit ist vorbei, es geht ja nicht mehr. Da halte ich Kiesewetters Aussagen für eindeutig glaubwürdiger, der immerhin Oberst a.D. der Bundeswehr ist.
Es mag sicher Waffennarren geben, die gerne bei der Bundeswehr waren. Für mich war die Zeit bei der Bundeswehr trotz idealistischer Unterstützung der Institution Bundeswehr keine gute Zeit und ich unterstütze in jedem Fall die Maxime von Helmut Kohl: „Frieden schaffen mit weniger Waffen“, aber gleichzeitig muss uns bewusst sein: „Si vis pacem para bellum“.
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RESPEKT
18. Dezember 2024
Mit diesem Begriff hat Olaf Scholz seinen Wahlkampf 2021 geführt und ist Kanzler geworden. Respekt für jedermann ist eine Grundtugend zivilisatorischen Zusammenlebens. Egal ob Mensch gegenüber Mensch, Mann gegenüber Frau, Junge gegen über Alten, Reiche gegenüber Armen, Deutsche gegenüber Migranten, Mehrheit gegenüber Minderheit – und umgekehrt. Jeder Mensch sollte so vorurteilungsfrei wie möglich behandelt werden – das ist Respekt.
Wenn aber gerade derjenige, der Respekt so plakativ verbreitet, jeglichen Respekt in einer Sondersituation vermissen lässt, fehlt mir dafür jeglicher Respekt. Von jedem mittelmäßigen Personalberater, Coach und Manager wird hier auf Linkedin von Führung schwadroniert, die wertschätzend (respektvoll) zu sein hat. Viele heben diesen Respekt vor allem bei einer Trennung hervor. Das Offboarding von Mitarbeitern, die das Unternehmen verlassen (müssen), soll, so fordern viele, respektvoll gemacht werden. Aus zwei Gründen: Erstens, es gehört sich so. Diese Person hat bspw. drei Jahre für das Unternehmen gearbeitet und seinen Beitrag geleistet (sonst wäre es schon früher zur Trennung gekommen). Das Trennungsgespräch sollte die Gründe für die Trennung erklären, aber auch Dank und Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Und zweitens, man weiß nie, wann man sich wiedersieht. Sei es in einer anderen Arbeitsbeziehung, als Kunde oder anderweitig.
Olaf Scholz hingegen hat gegen all diese Hinweise bei der Entlassung von Christian Lindner massiv verstoßen. Einer Person, mit der jemand drei Jahre engstens zusammengearbeitet hat, derartig in den Hintern zu treten und ihm sittliche Reife abzusprechen, ist schlicht
Respektlos.
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Schuldenbremse - Ampelcrash
07. November 2024
In einem Linkedin-Beitrag vor einigen Tagen wurde die These aufgestellt: „Gute Schulden sind der Wohlstand von morgen“. Die Begriffe „gut“ und „Schulden“ passen ökonomisch nicht zusammen. Verbindlichkeiten sind Investitionen, die einen Return erwarten lassen. Dieser ist messbar, so dass sich ein Investor nie fragt, ob Schulden gut oder schlecht sind, sondern ob die erwartete Rendite erfüllbar ist. In der Etatpolitik wird aber nicht privatwirtschaftlich gerechnet – was man sicherlich kritisieren kann und eine Bilanz fordern könnte, wie es der ehemalige Finanzsenator Peiner für Hamburg entwickelt hat. Hierfür müsste aber zunächst eine Eröffnungsbilanz erstellt werden. Diese existiert aber für den Staat Bundesrepublik Deutschland nicht. Missverständlich ist auch die Aussage, dass unterschieden werden müsste in Konsum- und Investitionsausgaben. Da der Haushalt gesamtheitlich aufgebaut ist, gibt es diese Differenzierung nicht. Sie würde auch sofort zum Streit führen, was Konsum und was Investition ist.
Angesichts eines aktuellen Schuldenberges von 2,5 Billionen sind populistisch, dumpfe Äußerungen von Kommentatoren und Politikern, die mehr Schulden fordern besonders verwunderlich. Deutschland steht bei 65% seines BIP und verfehlt die Maastricht Kriterien. Deutschland liegt genau im Mittelfeld aller EU-Staaten. 13 Länder stehen besser, 14 Länder schlechter da.
Als stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses meines Bezirks in Hamburg-Nord habe ich in der Praxis erlebt, dass der Staat wie ein Süchtiger ist. Stets gibt es mehr Wünsche und wünschenswertes als verfügbare Mittel. Der Staat sollte immer wie ein seriös wirtschaftendes Unternehmen oder ein Privathaushalt geführt werden.
Diejenigen Politiker und Kommentatoren würden mehr Akzeptanz bekommen, wenn Sie in ihren Einlassungen zunächst sagen würden, wofür genau sie mehr Geld ausgeben wollen, wo sie, sagen wir 50% dieser Mehrausgaben durch Einsparungen erhielten und erst dann von mehr Schulden sprächen.
Dank an Christian Lindner für seine Standfestigkeit. Dank an Friedrich Merz für seine klaren Aussagen zur Schuldenbremse.
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Leistung muss sich wieder lohnen
10. Oktober 2024
Diesen Satz hört man immer wieder – aber er ist falsch. Denn: Leistung lohnt sich. Wer gute Noten in der Schule hat, wird potenziell auf eine bessere Universität gehen, wer einen renommierteren Universitätsabschluss hat, wird einen besser bezahlten Job bekommen und wer mehr Geld verdient, kann mehr investieren und sich ein Vermögen aufbauen. Richtiger muss es daher heißen:
Leistung muss wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft erhalten!
Denn überall ist Leistung verpönt. Der oben genannte Schüler oder Student, der Kollege oder der Investor wird nicht bewundert und ihm wird nicht applaudiert, sondern er wird Streber genannt und sein Erfolg wird mit Neid und Missgunst verspottet. Es werden das Tore zählen beim Kinderfußball und die Bewertungen der Bundesjugendspiele abgeschafft. Hinter vorgehaltener Hand wird in Zweifel gezogen, dass das Geld ehrlich verdient wurde, in den Medien wird die Leistung des Besseren mit unterschiedlichen Startbedingungen diffamiert und die Politik will ständig an das verdiente Geld der erfolgreichen Menschen, obgleich diese bereits durch Steuern, Abgaben und vor allem durch ihre Investitionen zum Wohlstand beigetragen haben, viele sogar Arbeitsplätze geschaffen haben.
Leistung muss positiv bewertet werden.
Statt unsinnige Forderungen nach einer Vermögenssteuer und Abschaffung der 10-Jahresfrist bei Immobilienverkäufen sollten wir lieber dem erfolgreichen Menschen gratulieren. Denn meistens ist diese Person hohe Risiken eingegangen, hat auf Konsum verzichtet und hart für ihren Erfolg gearbeitet. Es gibt talentierte Menschen und es gibt Personen, die keine guten Startbedingungen hatten, beides ist keine hinreichende Bedingung für Erfolg oder Misserfolg, sondern Fleiß, Leistungsbereitschaft, Durchhaltevermögen und sicher auch immer ein bisschen Glück, das gemäß eines bekannten Golfers immer dann zuschlägt, wenn man besonders viel trainiert hat. Letztlich ist das Mindset entscheidet. Und dieses Mindset fordere ich auch wieder von unserer Gesellschaft, denn viele Menschen haben es, die veröffentlichte Meinung oftmals nicht.
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Merz macht's
17. September 2024
Ich freue mich, dass Friedrich Merz Kanzlerkandidat der CDU wird und aus jetziger Sicht sehr gute Chancen hat, der kommende Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden. Es war ein weiter Weg für ihn. Nachdem er bereits vor 25 Jahren an der Spitze der Fraktion stand und mit großartigen Reden im Bundestag brillierte, war er in den Augen vieler der nächste Kanzler.
Es kam anders und er zog seine Konsequenzen. Statt wie viele sich als Lobbyist für renommierte Firmen zu engagieren oder eine kleine Kanzlei im Sauerland zu betreiben, wurde er Partner bei der angesehenen internationalen Rechtsanwaltskanzlei Mayer Brown. In diesen Firmen geht es darum, lukrative gesellschaftsrechtliche Mandate zu gewinnen und für seine Mandaten zu einem optimalen Abschluss zu bringen. Diese Tätigkeit erfordert sehr gutes juristisches Verständnis, herausragende Akquisitions- und Verhandlungsstärke, stabile Projektmanagementfähigkeit und außerordentliche Resilienz. Merz hat eine Vielzahl solcher Mandate betreut, besonders den Verkauf des Immobiliengeschäfts der insolventen West LB. In diesem Verfahren die Stakeholder zu orchestrieren, ist ihm exzellent gelungen. Im Folgenden wurde er Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock. Dies war keine Lobbytätigkeit, sondern eine Organfunktion.
Ich selbst habe ihn 2018 beim Bundesparteitag in Hamburg gewählt. Die damalige Entscheidung haben der CDU und damit Deutschland schweren Schaden zugefügt. Aber gut Ding will Weile haben. Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden hat Merz der CDU Orientierung gegeben, Schwerpunkte gesetzt und den Kompass eingestellt, zurück zu einer konservativen, wirtschaftsliberalen, sozialpolitischen Partei, die Verantwortung für unser Land übernehmen möchte und kann.
Im Wahlkampf werden sich viele Medien und Gegner an Merz abarbeiten. Aber die Bevölkerung weiß in ihrer Mehrheit ganz genau, dass ein erfolgreicher Wirtschaftsmann in jedem Fall besser ist als Personen, die ihr gesamtes Leben noch keine Minute wertschöpfende Arbeit verrichtet haben.
Seine mangelnde Erfahrung in der Exekutive macht er mit einer sehr erfolgreichen Biographie, hoher Intelligenz, politischem Scharfsinn und Durchsetzungsfähigkeit wett. Nicht zuletzt seien noch seine sehr guten Kontakte in die USA genannt, um unsere Beziehungen zu den USA dringend einer Revitalisierung zu unterziehen.
Man kann nur den Hut vor Friedrich Merz ziehen, der sich in den Dienst der Sache stellt, mit fast 70 Jahren auch ein deutlich gemütlicheres Leben führen könnte, viele Jahre mit Geduld und Zähigkeit auf diese Chance hingearbeitet hat und als Kanzler viele Scherben aufräumen muss, die die Ampel, aber auch Vorgängerregierungen hinterlassen haben.
Ich freue mich auf einen Wahlkampf, bei dem man den Spitzenkandidaten vollumfänglich unterstützen kann und wünsche Friedrich Merz viel Erfolg – für Deutschland.
#BusoldBlog 4

𝗕𝗲𝗱𝗲𝗻𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗪𝗮𝗵𝗹𝗲𝗶𝗻𝗺𝗶𝘀𝗰𝗵𝘂𝗻𝗴?
06. September 2024
Ich musste den Artikel der FAZ tatsächlich zweimal lesen, bis ich glauben konnte, was dort geschehen ist und mir im Vorfeld der Wahlen entgangen war. Meines Erachtens hat diese Kampagne mindestens drei Ebenen, die diskutiert werden müssen:
Zunächst muss man sich fragen, ob die Kampagne Erfolg hatte. Es ist klar, dass durch die beiden Grundmandate die Linke mit Prozentstärke in den Landtag gekommen ist. Die Macher der Kampagne finden das gut und glauben, dass sie erfolgreich waren. Sie haben aber damit den Wählerwillen konterkariert, der ausweislich der 4,5% (-5,9%) eben die Linke nicht mehr im Landtag sehen wollte. Noch klarer wird das Desaster der Linkspartei, wenn man sich die absoluten Wählerzahlen anschaut, die sich bei 200.000 Stimmen höherer Wahlbeteiligung von 224.000 auf 104.000 reduziert haben. Interessant ist, dass die Grünen und Linken selbst nicht viel von der Einmischung hielten und jetzt insbesondere die Grünen wegen eines verloren Mandates „nicht nur vor Wut schäumen“, sondern eine Kenia Koalition nicht mehr möglich ist. Ob man intern bei Campact reflektiert, sich mit der Aktion nicht verkalkuliert zu haben, werden wir wohl nicht erfahren.
Zum Zweiten halte ich das gesamte Verfahren für sehr bedenklich, da in unzulässiger Weise in den Wahlkampf eingegriffen wurde. Es ist gerade der Kern einer kompetitiven, demokratischen Wahl, sich widerstreitende Positionen zur Abstimmung zu bringen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Reaktion der Parteien, die sich (von Wessis) bevormundet fühlten und die Initiatoren haben abblitzen lassen. Ein Kandidat hat allerdings das angebotene Geld genommen. Zu fragen ist hier nach einer möglichen Abhängigkeit, die damit eingegangen wurde.
Zum Dritten sollte geprüft werden, ob es sich bei den Spenden über den Verein nicht um eine illegale Parteienfinanzierung handelt. Hierzu müsste man wissen, ob die Spende direkt an den Kandidaten ging, was unzulässig wäre, oder auf ein Parteikonto mit konkretem Verwendungszweck überwiesen wurde. Darüber hinaus müsste geklärt werden, ob die Spender namentlich genannt worden sind oder der Verein gespendet hat, was unter Transparenzgesichtspunkten höchst bedenklich ist, da nicht klar ist, woher das Geld explizit kommt. Jedenfalls ist das Partei- und Kandidatenspendenverfahren höchst komplex und wird in diesem Fall zur juristischen Prüfung kommen.
In Summe ist hier eine linksgrüne Lobbyorganisation gerissen vorgegangen. Ich meine, dass man sehr genau aufpassen sollte, ob eine solche Kampagnenform Einzug hält und wenn ja, was man dagegen tun kann.
#BusoldBlog 3

Wir brauchen Olympische Spiele
19. August 2024
Ich habe dieses Jahr die Olympischen Spiele kaum verfolgt. Dies lag vordergründig an urlaubsbedingter Abwesenheit vom Fernseher oder internetfähigen Geräten, so dass ich nur hier und da Informationen und Entscheidungen live gesehen habe. Es lag aber tatsächlich daran, dass mich Olympia nicht mehr so interessiert, wie noch vor einigen Jahren und ich bei meiner Urlaubsplanung gar nicht darüber nachdachte, ob die Spiele in irgendeinen Terminkonflikt mit meinem Urlaub stehen könnten – ganz im Gegensatz zur Fußball Europameisterschaft.
Am Ende liegt dies daran, dass die deutsche Mannschaft in der Gesamtheit schon seit Jahren nicht mehr zu den führenden Sportnationen zählt. Bei aller Wertschätzung für exzellente Leistungen von Athleten anderer Nationen und natürlich auch der grandiosen Leistung deutscher Olympioniken, ob Medaille oder nicht, es bleibt die nüchterne Feststellung: die deutsche Mannschaft ist keine Top-Nation mehr. Nun versuchen gerade hier auf Linkedin – aber auch in anderen Medien – Autoren krampfhaft andere Systematiken heranzuziehen, bei denen Deutschland aber auch nicht besser abschneidet oder schlicht die gesamte Europäische Union als Kriterium zu benennen, um damit zu argumentieren, dass alles gar nicht mehr so schlecht aussieht. Damit will man natürlich vom Problem ablenken, wie es auch ständig die Politik tut, nur damit die schlechten Ergebnisse kaschiert werden. Fakt ist, Deutschland hat die schlechteste Bilanz seit der Wiedervereinigung.
Fakt ist aber auch das sehr gute Abschneiden Frankreichs als Gastgeberland, das doppelt so viele Medaillen gewonnen hat wie Deutschland. Auch bei vorherigen Olympischen Spielen waren die Gastgeberländer überdurchschnittlich erfolgreich. Hamburg hätte sich für die Spiele 2024 bewerben können. Ich denke, wir benötigen dringend Olympische Spiele, um einen Schub auszulösen, der durch die Bevölkerung geht und Top-Sportlern die Förderung gewährt, die notwendig ist, entsprechende Leistungen zu erbringen. Wir würden aber auch ein neues Gefühl für High-Competition auslösen, mit, wie ich hoffe, einem durchschlagenden Effekt auf die Leistungsbereitschaft der Bevölkerung.
Daher, von stadtenwicklungstechnischen-, infrastukturellen- und Image-Argumenten abgesehen, ein klares Plädoyer für Olympische Spiele in Deutschland 2040 – optimalerweise in Hamburg. Hierfür würde ich mich als Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft einsetzen.
#BusoldBlog 2

𝗔𝗱𝗲𝗻𝗮𝘂𝗲𝗿 𝗶𝗺 𝗨𝗿𝗹𝗮𝘂𝗯
19. August 2024
Ich bin 1970 geboren. Helmut Schmidt war der erste Kanzler, an den ich mich bewusst erinnere. Das Misstrauensvotum Kohls habe ich mit meinen Eltern am Fernseher miterlebt, wenngleich mein politisches Bewusstsein noch nicht ausgeprägt war. 1990 hingeben war mein Magnus Annus – Abitur, Deutschland Fußballweltmeister mit einem Besuch des Spiels Deutschland – Niederlande in San Siro, Wiedervereinigung, Eintritt in die Bundeswehr – mit Kohl als zentraler und mich prägender politischer Figur. Oft frage ich mich, wie würde Kohl heutzutage in der jeweiligen Situation entscheiden.
Konrad Adenauer hingegen ist für mich eine historische Person. Ich habe mich intensiv mit ihm beschäftigt und kann seine Verdienste für Deutschland benennen. Aber der wohl sehr leutselige Rheinländer und Katholik Adenauer war mir als protestantischem Hamburger immer etwas fremd. Mein wenige Tage zurückliegender Besuch der Villa La Collina in Cadenabbia hat mir einige Erkenntnisse gebracht:
Adenauer hat viele Jahre seinen Sommerurlaub in dieser herrlichen Villa mit grandiosem Park oberhalb des Comer Sees verbracht. Und dies nicht zwei oder drei Wochen. Das Kanzleramt zog mit Mann und Maus für acht Wochen nach Italien. Die Kosten hierfür müssen immens gewesen sein, danach gefragt hat offenbar niemand. Es wurde ausweislich der Fotos in der Villa politisch-inhaltlich gearbeitet, sich mit Staatsgästen ebenso getroffen, wie dem gesellschaftlichem Leben der Comer Society beigewohnt und sich mit dem ambitioniert betriebenen Boccia Spiel die Zeit vertrieben. Wenn man an einem normalen Sommertag bei 35 Grad im Garten der Villa steht, erstaunt es doch sehr, dass Adenauer auf allen Fotos im Anzug mit Krawatte zu sehen ist. Die Eleganz und Distinguiertheit dieses Herren in seinen 80ern ist beeindruckend. Es war sicherlich eine andere Zeit, aber niemand scherte sich darum, dass der Kanzler eine prunkvolle Villa auf Staatskosten bewohnte, der Datenschutz sicherlich nicht optimal war und alleine die Anreise in den 50er Jahren eine logistische Meisterleistung gewesen sein muss.
Insgesamt ein spannender Ausflug, der mir den ersten Kanzler der Bundesrepublik persönlich näher gebracht hat.
#BusoldBlog 1

Kamala Harris - eine gute Wahl?
25. Juli 2024
Der Move von Joe Biden, als Präsidentschaftskandidat zurückzutreten und den Weg für Kamala Harris freizumachen, kam zum richtigen Zeitpunkt. Der beklemmende Führungskult um Trump auf dem Parteitag der Republikaner wurde somit medial ausgehebelt. Die Umfragen sehen Harris gleichauf mit Trump. Wir wissen allerdings aus der jüngeren Vergangenheit, dass zum einen die Wahlprognosen oftmals daneben lagen und zum zweiten, die Umfragen der Gesamtstimmen ein verzerrtes Bild geben, da diese Information unerheblich ist. Es kommt nur darauf an, wer der beiden Kandidaten in den Swing States Arizona, Georgia, Michigan, Pennsylvania, Wisconsin sowie ggf. noch Nevada, North Carolina und Minnesota gewinnt. Vor diesem Hintergrund halte ich Kamala Harris aus zwei Gründen für eine suboptimale Wahl:
- Sie kommt aus Kalifornien. Kalifornien hat jeder Kandidat der Demokraten sicher, somit hat sie keinen taktischen Vorteil, ad Persona ggf. einen Swing-State zu gewinnen. Es kommt jetzt darauf an, dass Sie einen Running Mate beruft, der eben einen solchen Swing State für sie holen kann.
- Harris wird von Trump in den kommenden Wochen extrem leicht angreifbar sein, denn sie steht als ehemalige Justizministerin und Mitglied der Exekutive Kaliforniens, zudem aus San Francisco kommend, exakt für all das, was viele Amerikaner ablehnen: Silicon Valley, die extrem liberalen Stadt San Francisco, Wokismus etc. Hier bietet Harris sehr viele Angriffsflächen, die Trump nutzen wird.
Aus meiner Sicht hätte Harris nur eine wirkliche Chance auf den Sieg, wenn Biden unmittelbar zurücktreten und Harris automatisch Präsidentin werden würde und sie somit als Amtsinhaberin präsidial ins Rennen gehen könnte. In meinen Gesprächen mit den demokratischen Bürgermeistern von Beverly Hils und Santa Monica habe ich letztes Jahr viel erfahren von der Stimmung im Lande hinsichtlich des Jobs des US-Präsidenten. Es möchte ihn schlicht niemand machen. Er ist zu komplex, so dass nur extreme Narzissten oder scharfe Ideologen dieses Amt anstreben. Keine guten Aussichten für die Welt.
Adenauer hat viele Jahre seinen Sommerurlaub in dieser herrlichen Villa mit grandiosem Park oberhalb des Comer Sees verbracht. Und dies nicht zwei oder drei Wochen. Das Kanzleramt zog mit Mann und Maus für acht Wochen nach Italien. Die Kosten hierfür müssen immens gewesen sein, danach gefragt hat offenbar niemand. Es wurde ausweislich der Fotos in der Villa politisch-inhaltlich gearbeitet, sich mit Staatsgästen ebenso getroffen, wie dem gesellschaftlichem Leben der Comer Society beigewohnt und sich mit dem ambitioniert betriebenen Boccia Spiel die Zeit vertrieben. Wenn man an einem normalen Sommertag bei 35 Grad im Garten der Villa steht, erstaunt es doch sehr, dass Adenauer auf allen Fotos im Anzug mit Krawatte zu sehen ist. Die Eleganz und Distinguiertheit dieses Herren in seinen 80ern ist beeindruckend. Es war sicherlich eine andere Zeit, aber niemand scherte sich darum, dass der Kanzler eine prunkvolle Villa auf Staatskosten bewohnte, der Datenschutz sicherlich nicht optimal war und alleine die Anreise in den 50er Jahren eine logistische Meisterleistung gewesen sein muss.